Ein Textauszug aus meinem eigenen Buch „Entpuppt – mit LCHF in ein leichtes Leben“, dass ich unter dem Namen Annika Rask veröffentlicht habe (ISBN 978-3735720276 – bei allen üblichen Buchverkaufsstellen erhältlich bzw. unter der ISBN bestellbar), mit freundlicher Genehmigung Sarah (Lady S.) auch an dieser Stelle veröffentlicht.
Sarah macht sich dünne
Neulich auf der Arbeit sortierte ich meine privaten Dateien auf dem Rechner. Da kommt immer wieder etwas zusammen: Briefe, Sicherheitskopien dieses Buchs, aber auch das ein oder andere Foto. Als ich so vor mich hin klickte, fand ich eine wundervolle Erinnerung.
Ich erinnere mich noch genau an diese Situation. Wenn ich Fotos von ihr sehe, geht mir das Herz auf. Ich kenne sie seit Jahren. Sie war erst 16 Jahre alt, als sie 2005 als meine Auszubildende in der Firma begann. Es war Liebe auf den ersten Blick, ich hatte keine Chance gegen ihren Charme.Lady S., mein Augenstern! Sieht sie nicht unglaublich glücklich auf diesem Foto aus?
Sie war damals recht schüchtern, wohl auch, weil sie einiges auf den Rippen hatte. Viel zu viel für ein bezauberndes junges Mädchen. Es ist nicht leicht, übergewichtig zu sein. Besonders hart ist es aber als Teenager, denn da kann der Umgangston untereinander durchaus rau werden.
Wir entwickelten schnell einen intensiven Draht zueinander, manchmal empfinde ich fast Muttergefühle, ob sie das nun will oder lieber nicht. Mit ihr zu arbeiten ist schön, wir sind ein fröhliches Volk und manchmal lachen wir so sehr, dass es uns unmöglich ist, vernünftig zu arbeiten. Zusammen gingen wir durch dick und dünn. Nicht nur sprichwörtlich, sondern tatsächlich. Seit November 2009 nahm auch sie mit LCHF ab und wir genossen es, uns ständig austauschen zu können. Geteiltes Leid ist schließlich halbes Leid!
„Schau mal, was ich gefunden habe. Kannst du dich noch daran erinnern?“, fragte ich sie und drehte den Bildschirm mit dem Foto in ihre Richtung. Ihr Schreibtisch berührt meinen, wir sitzen uns gegenüber.
„Daran kann ich mich sehr gut erinnern, das war in der Straßenbahn auf dem Weg zum Fotoshooting für ein Frauenmagazin in Köln. Ich weiß auch noch, wie nervös DU warst – im Gegensatz zu mir… obwohl, etwas unsicher war ich schon, als alle Augen in der Fußgängerzone beim Fotografieren neugierig auf mich gerichtet waren“, entgegnete sie mir schelmisch grinsend.
„Trotzdem warst du gegen mich immer noch cool wie ein Eiswürfel! Ich hätte das nicht gekonnt. Auf und ab und auf und ab, auf hohen Absätzen und mit strahlendem Lächeln. Das war natürlich höchst interessant für die Passanten. Das war schon eine große Sache! Du mit einer Reportage inklusive Fotos in einem Magazin mit beachtlicher Auflagenzahl. Wenn das kein großer Erfolg war, was dann? Wie viel hattest du damals abgenommen?“, grübelnd zog ich mit meinem Bleistift kleine Spiralen auf einem alten Blatt Papier.
„Es waren genau 30 kg, von 95 kg auf 65 kg. Hätte man mir das erzählt, als ich noch so dick war, hätte ich es nicht geglaubt. Es gab zwar manchmal Zeiten, in denen es nicht einfach war, aber das Ergebnis war den Kampf gegen die Kilos wert.“
Erstaunt sah ich auf. „Nicht einfach? Was fiel dir denn schwer? Hattest du ein Verzichtsgefühl? Ich erinnere mich jedenfalls daran, wie du beim gemeinsamen Joggen mal überlegt hast, was du jetzt essen würdest, wenn du könntest, wie du wolltest…“.
„Schwierig war für mich, der Schokolade zu widerstehen, was nicht immer geklappt hat. Du weißt, ich bin ein Leckermäulchen“, seufzte sie.

Sarah vorher
Sarah nickte eifrig. „Mein persönlicher Vorteil war, dass ich mit 21 Jahren in meine erste, eigene Wohnung gezogen bin, und von da an selbst verantwortlich für mein Essen war. Es lag ab dem Moment in meiner Verantwortung, welche Lebensmittel über die Schwelle kamen.“„Oh ja, bis du die Schokosahne für dich entdeckt hast! Dein Schokoladenersatz…“, ich zog die Stirne kraus (darüber habe ich bereits an anderer Stelle berichtet), „Und doch bist du eine der wenigen, die nach einer Ausnahme immer wieder zurück in die Spur gefunden hat. Überhaupt, wenn man bedenkt, wie jung du warst, hast du dich äußerst tapfer geschlagen. Das finde ich nach wie vor bemerkenswert. Im Gegensatz zu mir hast du ja auch recht fleißig das Ernährungstagebuch genutzt und jeden Klecks Mayonnaise notiert.“
Ich ging dazu über, gedankenverloren auf dem Stiftende zu kauen. „Was mich interessieren würde, ist, welche Veränderungen für dich am bemerkenswertesten waren. Gut, jetzt mal abgesehen davon, dass du jetzt natürlich granatengut aussiehst. Wobei du auch mit Übergewicht auffallend hübsch warst, das will ich gar nicht in Abrede stellen. Aber was hat sich noch verändert?“
„Ha, ich weiß, worauf du hinaus willst: Das Selbstbewusstsein! Und du hast Recht, das ist natürlich heute ganz anders. Es ist aber auch ein Unterschied, ob du weggehst und immer wieder mal dämliche Beleidigungen von völlig Fremden einstecken musst, oder jetzt nette Komplimente erhältst, übrigens auch von Fremden!“, sie strahlt. „Und Sport! Sport nicht vergessen. Mittlerweile bin ich regelmäßige Besucherin im Fitnesscenter und kann problemlos joggen. Daran wäre früher nicht zu denken gewesen. Apropos… Hab ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich für den diesjährigen Women’s Run eine Zeit von unter 30 min. anvisiere?“. Ihre Wimpern klimperten provozierend.
Sofort plusterte ich mich auf: „Moah, geh mir nicht auf den Keks! Unter 30 min. Ich bin alt, du bist jung, deine Beine tun’s noch viel besser als meine. Außerdem bist du leichter. Das ist so unfair! Aber hack nur auf einer alten Frau herum, du kleines Vögelchen. Wenn ich noch so jung wäre wie du…“
An dieser Stelle steigen wir aus diesem kleinen Gespräch aus.
Besser ist das.

Wir sind sehr stolz darauf, dass wir diese ganz persönliche Erfolgsgeschichten und Erfahrungen anderer mit LCHF mit unseren Lesern teilen dürfen.
Geschichten, die erstaunen – Geschichten, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern – Geschichten, die Mut machen, wo vielleicht nur noch Frust oder Resignation übrig ist.
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