Nachdem wir schon unsere Beweglichkeit und unsere Kraft getestet haben, widmen wir uns heute mit dem Selbsttest Koordination dem nächsten Fitnessfaktor.
Die eigene Koordination zu testen ist nicht ganz einfach. Sie ist untrennbar mit den anderen Komponenten wie Kraft und Beweglichkeit verbunden.
Was ist Koordination eigentlich?
Manches ist im Internet schon sehr gut formuliert, da zitieren wir das doch einfach:
Koordination ist das harmonische Zusammenwirken von Sinnesorganen, peripherem und zentralem Nervensystem sowie der Skelettmuskulatur; sie soll bewirken, dass die Impulse innerhalb eines Bewegungsablaufs zeitlich, stärke- und umfangmäßig aufeinander abgestimmt die entsprechenden Muskeln erreichen. (Quelle: sportunterricht.de)
Inwiefern hilft mir ein gutes Koordinationsvermögen?
Eine gute Koordination lässt dich deine Bewegungen ökonomisch und harmonisch steuern. Für geschmeidige Bewegungsabläufe müssen die Muskeln und die Sinnesorgane wie ein perfektes Team miteinander arbeiten – leider können sie sich untereinander nicht großartig absprechen. Daher übernimmt das Gehirn die Arbeit als Vermittlungsstelle und sorgt dafür, dass die Nervenbahnen die Impulse so senden, dass die Abläufe in Muskeln und Sinnesorganen untereinander möglichst perfekt funktionieren.
Du kannst noch so beweglich sein oder noch so starke Muskeln haben: Ohne Koordination sind Bewegungen anstrengend, da deine Muskeln nicht miteinander arbeiten, sondern zum Teil gegeneinander. Unkoordinierte Bewegungen sind außerdem gefährlich, da durch die unsaubere Ausführung Gelenke und Bänder belastet werden, außerdem sehen sie reichlich plump aus. Nicht zuletzt ist eine gute Koordination eine wichtige Sturzprophylaxe, besonders im höheren Alter.
Als Kind hast du höchstwahrscheinlich deine Koordination regelmäßig richtig herausgefordert. Ob mit Ballspielen, Seilspringen, Balancieren oder dem guten alten „Hüpfekästchen“. Da die meisten irgendwann nicht mehr so viel spielen, wie in der Kindheit, senkt sich damit auch die Häufigkeit der frischen Impulse für die Koordination.
Mit Koordinationsübungen wird dein Körper geschmeidig, auch wenn man diese Gelenkeigenschaft doch eher dem Punkt Beweglichkeit zuordnen würde. Dein Hirn ist jetzt aber mit der Ausführung einer Bewegungsabfolge beschäftigt, du natürlich auch – und so hat keiner von euch Zeit, zu überlegen, wie viel Kraft oder Beweglichkeit jetzt benötigt wird.
Du brauchst also eine kleine Choreografie, die dein Körper ausführen soll, die durch entsprechende Übungen trainiert und verinnerlicht wird.
Mach es! #3 – Selbsttest Koordination
Die wohl absolut einfachste Koordinationsübungen ist:
Leg dir eine Schnur auf den Boden und laufe darauf entlang. Es tut natürlich auch eine Fliesenfuge oder so. Lauf eine bestimmte Strecke darauf vorwärts. Und dann rückwärts!
Funktioniert gut? Na, dann schauen wir doch mal, wie es mit den anderen Koordinationsübungen in unserem Test aussieht.
Am Start erkennt man den Sieger
Denk im Vorfeld an die gemütliche Kleidung und deine Aufzeichnungsunterlagen, bzw. Stift, Papier und Timer/Stoppuhr.
Dieses Mal empfehlen wir darüber hinaus, die Übungen für den Selbsttest Koordination mit gut sitzenden Sportschuhen oder barfuß durchzuführen. Bitte keine Hausschuhe mit leichten Hacken oder Schluffschuhe. Denn wenn es mit der Koordination nicht weit her sein sollte, ist eine gewisse Sturzgefahr nicht von der Hand zu weisen!
Es wird eine kleine Herausforderung für dich sein, „Ergebnisse“ für diese Übungen zu notieren.
Dennoch gibt es einiges Zählbares:
Treppenübung: Wie lange brauchst du für eine Treppe?
Flaschentanz: Wie lange brauchst du für deine Strecke und wie viele Flaschen fielen um?
Ballübung: Wie viele Wiederholungen sind dir gelungen, bevor die Bälle zu Boden gingen?
Ansonsten schlage ich vor, dass du ziemlich ausführlich notierst, wie leicht oder schwer dir die Übungen gefallen sind und wie du dich dabei gefühlt hast.
Übrigens: heute habe ich leider kein Foto für dich.
Aber Videos!
Lass dich aber vor lauter Freude über die Filmchen mit unserer Blumica (und in einem Film auch mit mir) nicht dazu hinreißen, die schriftlichen Erläuterungen vorab links liegen zu lassen. Bitte erst lesen, dann schauen und zuletzt ausprobieren. Das ist die einzig richtige Herangehensweise.
Übung 1 – Der Wetterfrosch
Im ersten Video gehts an eine Treppe. Natürlich kann man das auch auf einem Hocker oder Stepbrett ausführen, auch wenn mehrere Stufen hilfreich sind, um auf einen harmonischen Bewegungsablauf hin zu arbeiten.
Du stellst dich seitlich hin und steigst die Treppe hoch. Der Fuß, der näher an der nächsthöheren Treppenstufe ist, wird immer hinter dem anderen eine Stufe weiter nach oben gesetzt.
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Im zweiten Video siehst du Beispiele für einen Flaschentanz.
Hier kannst du dir auch selbst etwas einfallen lassen, wenn dir die gezeigten Versionen zu einfach sind. Du könntest z.B. einen Fuß vor den Flaschen zur nächsten Stelle führen. den 2. Fuß hinter den Flaschen. Oder über die Flaschen steigen, vorne drum herum, hinten drum herum, seitlich gehen, vorwärts, rückwärts … Was dir einfällt!
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Für das dritte Video brauchst du zwei Bälle. Allerdings kann man sich hier auch prima mit einem runden Gemüse behelfen, ich selbst nehme gerne Paprika.
Suche dir eine kleine, freie Strecke, frei von Stolperfallen.
Nimm deine Bälle, deine Paprikas und wirf sie im Laufen ein wenig vor dich hin. Werfen, fangen, werfen, fangen… Ob nun mit einem oder zwei Gegenständen, was dir Spaß macht. Wirf von einer Hand in die andere, verwende mal nur die eine Hand, dann die andere – oder mach die Bewegung mit beiden Händen gleichzeitig.
Oder stell dich hin, wirf und fang den Ball mit einer Hand und die andere Hand schneidet in einem geeigneten Moment (nämlich wenn der Ball nicht die Bahn kreuzt) horizontal oder schräg durch die Luft.
Kleine Extraschikane: Im Stand geht das natürlich auch einbeinig.
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Kein Knoten in Armen oder Beinen? Oder nur kleinere Verwirrungen? Aber auch wenn es dir wirklich schwer gefallen ist, den anerkennenden Schulterklopfer hast du dir redlich verdient.
Arbeite weiter an deiner Koordination, werde spielerisch fit und hab Spaß! Vielleicht suchst du dir sogar ein Stück Kreide, zeichnest Hüpfekästchenfelder auf und tust es einfach mal wieder.
Katharina Nicolai ist ein Tausendsassa, immer in Bewegung! Ob nun als Moderatorin in unserem Forum, als Mama einer kleinen, bezaubernden Tochter oder als Physiotherapeutin mit eigener Privatpraxis, spezialisiert auf Schmerzpatienten und stark Übergewichtige – Kathi ist mit Herz und Seele dabei.
Für LCHF.de schreibt sie die Kolumne Mach es!, um Anfängern und Wiedereinsteigern, die durch LCHF ihre Lust an Bewegung gefunden bzw. wiederentdeckt haben, professionell an die Hand zu nehmen.