Nichts tun – eine wichtige Übung

Wann hast du das letzte Mal gar nichts getan? Also nicht jetzt von Herzen prokrastiniert, rungelümmelt, im Handy gedaddelt, Zeitungen geblättert oder Musik gehört, das meine ich nicht! Ich meine: Wann hast du das letzte Mal GAR NICHTS gemacht? Also nur gewesen und geatmet, gesessen oder gelegen, wahlweise einfach vor dich hingeschaut oder die Augen entspannt geschlossen gehabt? Ohne Denken? Verstehst du, was ich meine?

Ist nämlich erstaunlich: Man meint, dass Nichtstun total simpel ist, es kein Problem darstellt, gar nichts zu tun und das was banal Alltägliches ist, aber ich durfte neulich lernen, dass das – zumindest für mich – nicht stimmt. Wenn ich MEINE, nichts zu tun, mach ich halt doch meistens irgendwas, beiläufig nebenbei am Rande. Es erwies sich stattdessen als harte Nuss, die mir nach wie vor nicht immer leichtfällt. Das hängt von der Tagesform ab.

Wenn es mir jedoch gelingt, fühl ich mich hinterher besser, stärker, erholter. Und jedes Mal, wenn es mir recht gut gelungen ist, bin ich ganz schön stolz auf mich. Für mich fühlten sich schmächtige 5 Minuten anfänglich wie eine kleine Ewigkeit an. Ein BERG Zeit, die „ausgehalten“ werden will. Ja, so war das ungefähr. Und doch so wohltuend, dass ich mich seitdem immer wieder daran übe.

Und weil ich gerne teile, möchte ich diese Herausforderung an euch weitergeben. Das solltet ihr definitiv mal ausprobieren und ich würde mich sehr über Erfahrungskommentare hier unter dem Beitrag freuen.

Nichts tun Übung
Mein Mann kann das übrigens echt gut!

Nichts tun - eine Anleitung

  • Nimm dir einige Minuten Zeit. 5 Minuten wären ein toller Anfang.
  • Du solltest keinen nervigen oder hektischen Termin direkt im Anschluss haben, nicht unter Zeitdruck stehen.
  • Stell dir keinen Timer, sonst wirst du unter Umständen nur darauf lauern, wann der endlich klingelt.
  • Schalte Handy, TV und Musik aus und begib dich weg von Bildschirmen und potentiellen Geräuschquellen.
  • Such dir einen ruhigen, gemütlichen Ort. Das kann auf einer Parkbank am Feldweg sein (wie bei mir), im Bett, auf dem Sofa oder auch einfach im Schneidersitz auf dem Boden. Das ist eine Frage der persönlichen Präferenz, wie und wo man gerne ist.
  • Entspanne dich, lass los und ruhe deinen Körper aus. Lass los. Ja, auch den Kiefer. Ruh dich aus.
  • Wenn du willst, kannst du natürlich auch die Augen schließen.
  • Rede nicht und vertiefe dich möglichst nicht in Selbstgespräche. Sollte die innere Stimme am Anfang zu laut werden, konzentrier dich auf deinen Atem, den du tief bis in den Bauch fließen und ganz ruhig vollständig wieder entströmen lässt.
  • Genieße es, wirklich mal nichts zu tun.

Klingt einfach? Probier es aus. Mach mal die Erfahrung!

Bezeichnend find ich gerade, dass ich für die ERKLÄRUNG von etwas Schlichtem wie Nichtstun so viele Worte brauchte.

Mic drop!

6 Antworten

  1. Nix tun, also wirklich gar nix tun?????? Es fällt mir sooooo schwer diese Stille auszuhalten! Tausende von Gedanken haben anscheinend nur darauf gewartet, dass ich mal nicht in Bewegung bin!!!!!
    Aber……ich werde es üben. jeden Tag immer mal wieder ganz bewußt. Und das mit dem aufs Atmen konzentrieren wird mir erstmal dabei helfen.
    Bis zu „Genieße es“ ist es aber noch mindestens ein Marathon 😉

  2. Mir kam beim langsamen Lesen des von Dir hier dankenswerter Weise Berichteten und beim darüber reflektierenden Nachdenken ins Bewusstsein, dass ich das im ersten Absatz Beschriebene eigentlich bereits seit längerer Zeit jeden Tag – oft mehrmals-, aber spätestens beim Einschlafen mache 🙂

    Ich schlafe zwar äußerst selten „in einem Rutsch“ länger als 4-5 Stunden am Stück nach dem ersten nächtlichen Einschlafen, aber die sind meistens schon sehr erholsam und wenn ich dann im 2. Schlafabschnitt noch mal 2-3 Stunden am Stück anschließen kann, habe ich genügend Power für einen Arbeitstag zusammen – dafür bin ich wirklich dankbar, weil das auch bei mir schon mal ganz anders war …

    Während des Tages entspanne ich mich dann gerne auch mal während des langsamen und achtsamen Genießens einer Tasse frisch aufgebrühten Tees (oder Kaffees) und die ist dann in dem Fall mein „Timer“ – so wie andere Menschen eine solche „AusKlinkPausenZeitEinheit“ an der Länge eines oder mehrerer GlimmStängel o.ä. bemessen.

    Ich wünsche Dir weiterhin beständiges Weiter- und Vorankommen bei diesem wichtigen Thema 🙂

    1. Liebes Rösle,

      das klingt sehr gut, es scheint in deiner Natur zu liegen, wenn du es so fein aus dir selbst heraus tust! Und es ist mit Sicherheit eine gute Kompensation deiner Schlafunterbrechungen. Davon bin ich fest überzeugt.

      Wir brauchen alle unsere Pausen – umso stärker sind wird dann im Alltag wieder.

      Umarmung dir!

  3. Liebe Annika,
    du hast mal wieder einen wunden Punkt getroffen. Nichts tun, auch nicht im Kopf – das kann ich nicht mehr. Ständig springen die Gedanken hin und her.
    Was muss ich noch machen?
    Was gibts zu essen?
    Wo hab ich das nun wieder hingelegt?
    Ich kann es einfach nicht. Deshalb zwingt der Körper mich jetzt dazu und drückt einfach den „Notaus-Knopf“. Ich sollte dann spätestens nach 5 min sitzen oder liegen. Ich falle dann einfach in einen Schlaf. Ich höre und sehe nichts mehr. Bewege mich auch nicht. Meist für 2-3 Stunden bin ich „weg“.

    Ja, ich glaube das ist so, seit ich augehört habe zu rauchen. Diese Pausen hatte ich mir in der Abgewöhnungsphase verboten und habe sie auch hinterher nicht wieder erlernt. Ich brauche hierfür nun deine Denkanstöße um mir dessen bewusst zu werden. Also starte ich jetzt. Ich drücke bei jeder Gelegenheit die Pausentaste, damit das System nicht wieder wegen Überlastung den „Notaus-Knopf“ drückt.

    Wann fange ich damit an? JETZT ist ein guter Zeitpunkt.

    1. Hej Schätzchen,

      ja, unsere Körper haben es drauf. Die ziehen einen glatt aus dem Verkehr, wenn es zu viel wird – eigentlich gut. Und doch deutlich erholsamer, wenn du aktiv entspannst.

      Der richtige Zeitpunkt dafür ist definitiv JETZT.

      Ich umarme dich! ♥

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Annika Rask (die Autorin), Sudda (die Bloggerin), Annika Brettfeld-Rask (die Betreiberin dieser Seite) – alles ich.

Seit 2009 lebe ich LCHF. Zunächst „nur“ als Ernährung, nach und nach wurde es immer mehr zu einer wesentlichen Facette meines Lebens.

Seit 2015 bin ich stolze Besitzerin dieser Webseite, wofür ich ihrer Begründerin Nicole Wirth unendlich dankbar bin.

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