Voll verzuckert (That Sugar Book) – Eine zuckersüße Rezension

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Hannah Brunnbauer hat einen tiefen Blick in das Buch Voll verzuckert (That Sugar Book) von Damon Gameau aus dem Verlagshaus Gräfe und Unzer geworfen (ISBN 978-3833851766) und dazu eine zuckersüße Rezension geschrieben.

Liebe Hannah: Danke!

Inhaltsverzeichnis

Einleitung zu "Voll verzuckert (That sugar book)"

„Ich verzichte jetzt auf Zucker!“, erklärt meine gute Freundin L. mir stolz: „Stattdessen verwende ich jetzt Honig und esse mehr Obst, ist schließlich gesünder“.

Ich, die es besser wusste, aber nicht klugscheißen wollte (kommt schlecht an bei L.), erzählte ihr daraufhin von Damon Gameau, welcher in einem Experiment 60 Tage lang pro Tag 40 Teelöffel Zucker aß, um die Auswirkungen auf Körper und Geist am eigenen Leib zu erfahren.

L. empörte sich daraufhin sichtlich: „40 Teelöffel?? Das könnte ich nicht, niemals! Das ist doch voll ungesund!“. Neugierig war sie aber schon, und so lieh ich ihr „Voll verzuckert“ von Damon Gameau aus, in dem er den Leser unterhaltsam und dennoch faktenbasiert mit auf die Reise durch sein Experiment nimmt, in welchem er, und hier hoffte ich auf einen Klick der Erkenntnis seitens von L., 40 Teelöffel Zucker pro Tag aufnimmt, allerdings nur „versteckten Zucker“ aus z.B. Fruchtriegeln, Dressings, Reis und Pastasaucen.

Nun weiß ja so mancher LCHF‘ler um viele versteckte Zucker und um die Nebenwirkungen eines Zuviel des weißen Stoffs.

Lohnt sich das Buch trotzdem?

Ich sage: Ja!, und erläutere dir gerne im Folgenden, warum.

Die Aufmachung des Buches – So bunt wie Zucker süß ist

Das Cover ist schon auffällig: Auf honiggelben Untergrund läuft ein rosaroter Sirup über einen quietschgrünen Globus-Apfel. Unter ihm prangt die Überschrift: „Voll verzuckert – That Sugar Book“ in Blockbuchstaben. Die Untertitel: „Wie uns die Lebensmittelindustrie für dumm verkauft“ und: „Wege aus der Zuckerfalle“ wirken etwas reißerisch, mögen aber für so manchen genau DER Anlass sein, das Buch zu kaufen, und ich kann versprechen, dass der Inhalt nicht dem reißerischen Niveau der Untertitel folgt, sondern angenehm objektiv formuliert ist.

Blättert man durch das Buch, so fallen die vielen Bilder auf. Einige beziehen sich auf den ebenfalls existierenden „That Sugar Film“, welcher sich im Übrigen auch dann lohnt, wenn man das Buch bereits kennt, da in beiden Medien andere Teilaspekte hervorgehoben werden. Bei vielen der Bilder handelt es sich um nett aufgemachte und informative Infografiken, Zitate und Funfacts, welche den reichlich vorhandenen Text jedoch nicht überwiegen (was immer ein gutes Zeichen ist. Wenn ihr ein Buch findet, welches mehr Bilder als Text enthält und nicht gerade ein Bildband oder Kinderbuch ist: Finger weg! Der Informationsgehalt ist oft gering), sondern ihn auflockern und unterstützen.

Fazit Aufmachung:

Die Aufmachung des Buches wirkt zunächst etwas reißerisch, was sich jedoch bei der Lektüre nicht bestätigt: Bild und Text sind gut balanciert und machen das Buch somit auch für nicht-viel-Leser angenehm zu lesen, was bei dem Anspruch des Inhalts auch gut ist, um viele Leser zu erreichen.

Buchcover von Voll verzuckert das Buch

Der Inhalt des Buches – Ein Genuss oder doch zu süß?

Gleich zu Anfang sei gesagt, dass ich zunächst skeptisch war, denn das Buch basiert auf einem Erfahrungsbericht: Einer Person, die im Selbstexperiment 60 Tage lang 40 Teelöffel Zucker am Tag zu sich nimmt und berichtet, wie sie damit zurechtkommt. Solche Erfahrungsberichte bergen oft das Risiko von Korrelationsschlüssen (das heißt der Autor stellt Zusammenhänge dar, wo es keine gibt) und sind nicht selten schrecklich subjektiv, was der Tod für alle Bücher im Ernährungsbereich ist, denn Essen und damit verbundene Gewohnheiten sind schon emotional genug belegt.

Das ist hier jedoch nicht der Fall: Der Autor versteht es, subjektive Erfahrungen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu be- oder widerlegen. Er holt sich Hilfe und Rat von echten Experten und setzt Erfahrungen und Informationen ins Verhältnis zueinander. Der Schreibstil ist ebenfalls sehr angenehm und gut zu lesen, was bei aus dem Englischen übersetzten Fachbüchern nicht unbedingt die Regel ist.

Das Buch gliedert sich im Wesentlichen in vier Teile:

1. Das Experiment: 60 Tage Zucker

Hier erläutert der Autor, wie er auf die Experimentidee kam, warum er ausgerechnet 40 Teelöffel Zucker verwendete, was verstecker Zucker ist und warum wir Zucker so gerne essen. Er stellt die Motivationen und Strategien der Lebensmittelindustrie heraus und warum unsere moderne Ernährung den Zuckerkonsum fördert. Auch seine Regeln für das Experiment legt er dar und es wird der erste Bluttest fällig, denn natürlich lässt Gameau sein Experiment medizinisch überwachen. Ein ausführliches Kapitel, gespickt mit Anekdoten, teilweise schockierenden, aber nicht minder interessanten Geschichten um Zuckerkonsum und einen „Zahnheiligen“ sowie jeder Menge Wissen.

2. Die Wissenschaft, und was der Zucker mit mir anstellte

Hier werden die Ergebnisse des Experiments auf Körper und Geist dargestellt und medizinisch untermauert. Der Erzählstil macht das Kapitel weniger mahnend, sondern eher explorativ auf einer neugierigen Basis:

  • Was macht der Zucker mit Leber und Gehirn?
  • Welche Rolle spielt Insulin?
  • Und wie geht es eigentlich dem Autor nach den 60 Tagen?

Hier erfährst du es.

3. Die Gute Nachricht, und wie ich wieder gesund wurde

Nach den deutlichen Ergebnissen des letzten Kapitels gibt es an dieser Stelle Tipps, Strategien und Tricks, wie man effektiv auf Zucker verzichten kann und verstecken Zucker entlarvt. Der Autor erzählt zudem, wie er in nur zwei Monaten wieder auf Ursprungsgewicht und Gesundheitszustand von vor dem Experiment zurück kam (Spoiler: Low-Carb basierte Ernährung)

4. Die Rezepte

Der willige Zuckerabstinenzler erhält in diesem Abschnitt einen Haufen leckerer Rezepte wie den „Liebe deine Leber“-Drink, den „Überbrückungssalat“ oder die „Lasagne mit Auberginen“. Viele Rezepte werden LCHF‘lern bekannt vorkommen, aber nicht alle. Für mich war z.B. die „Tröstliche Grünkohl Cashew-Suppe“ neu.

Gesamtfazit

Ich finde, dieses Buch gehört in jeden Bücherschrank, und das hat zwei Gründe:

  1. Es bietet viel Wissen, ohne mahnend oder oberflächlich zu werden. Einige Sachverhalte dürften LCHF‘lern bekannt sein, aber sicher nicht alle. Toll als Motivations- und Nachschlagewerk.
  2. Es gibt doch in jedem Bekanntenkreis eine Person, die dringend abnehmen, weniger Zucker essen möchte, etc., aber eine „Studienphobie“ hat. Dieses Buch ist Studienwissen in bekömmlich aufbereiteter Form, gewürzt mit sympathischen Erfahrungsberichten. Zudem erschlägt der Text nicht, da er durch Grafiken und Bilder aufgelockert wird.

Das Buch „Voll verzuckert (That Sugar Book)“ ist perfekt, um es auch Skeptikern zu empfehlen oder an sie zu verleihen. Oder verschenkt es gleich – am Besten zusammen mit dem Film.

Und schaut mal, was passiert!

Literaturtipps quadratisch Bibliothek Stutgart

Lies mal wieder!

Durch Lesen können wir unsere Kenntnisse erweitern, unsere Fantasie beflügeln, unsere Gedanken und Ideen weiterentwickeln sowie vor allem unser Wissen und Verständnis in unterschiedlichsten Bereichen vertiefen.

Gerade bei Themen, die wie LCHF (noch) von der Norm abweichen, spielt geeignete Literatur eine große Rolle – anders wird es kaum gelingen, sich eine unabhängige Meinung zu bilden. Darum: Lies!

Wren Porträt Hannah Brunnbauer

Autorin: Hannah Brunnbauer

Hannah Brunnbauer ist in LCHF-Kreisen alles andere als ein unbeschriebenes Blatt! Manch einer kennt sie ganz sicher als WREN, entweder von ihrem Blog, auf dem sie mit ihrer sprudelnden Art beste Laune verbreitet, oder aus dem LCHF-Forum.

Für LCHF.de setzt sie sich an die Tastatur, um wunderbare Rezensionen unter die Menschen zu bringen.

Ihr Blog: The BIG FAT LIFE

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