Planungsgenie oder Freestyler?

Guten Morgen, Folks! Heute ist mir ein Gedanke ins Gehirn gepoppt, mit dem ich mich irgendwie immer wieder beschäftige. Manchmal überlege ich mir nämlich, ob ich an meinem persönlichen System etwas ändern sollte und vom Freestyler zum Planungsgenie mutieren sollte – aber ehrlich? Ich denke, genau DAS ist so eine ganz individuelle Nummer. Vielleicht schlicht eine Charakterfrage?

Planungsgenies oder Freestyler in Bezug auf Ernährung, hm, gibt es da ein besser oder schlechter? Ich seh bei beidem Vor- und Nachteile, aber vielleicht erklär ich euch überhaupt erst einmal, was ich damit meine…

Wie ich auf das Thema komme?

Grundlage für die Grübelei ist ein vorliegender Wunsch, (weiter) abzunehmen, und sich daher ganz besonders strikt und konsequent an eine bestimmte Ernährungsform der persönlichen Wahl und Vorliebe orientieren und halten zu wollen. Die Ernährungsform, die einen überzeugt UND einem gut tut – was auch immer die in eurem Fall sein mag.

Ich lebe seit fast einem Jahrzehnt LCHF, ob ich abnehme oder nicht. Denn LCHF ist jetzt nicht automatisch der Garant für DEN Beachbody. Jedenfalls bei mir nicht, denn ich kann nach wie vor echt sehr viel essen, den Schaden habe ich mir in meiner schweren Zeit mit zahlreichen Hungerkuren zugezogen, die nach XY Tagen magisch und unweigerlich immer wieder in Essanfällen mündeten. Nein, nicht gut, aber meine Erfahrungen aus der Vergangenheit muss ich hinnehmen und versuchen, sie in Griff zu bekommen, das Beste daraus zu machen… Das gilt nicht nur für das Thema Essen übrigens!

Wenn ich abnehmen möchte, muss ICH mich daher konzentrieren. Alternativ könntet ihr das auch „zusammenreißen“ nennen. Dafür bedarf es einiger Tricks und Kniffe bzw. Themen mit denen man sich auseinandersetzen sollte. Dazu gehört auch die Art und Weise der Mahlzeitengestaltung und die fängt mir der Orga an sich an.

Gleichzeitig arbeite ich bei meinen LCHF Kursen Back to Basics mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammen und stelle fest: Allein die Herangehensweise an das Thema „Planung der Mahlzeiten“ ist recht verschieden.

Planungsgenie mit vielen Formeln dargestellt oder Freestyler durch Frau in Hängematte dargestellt

Das Planungsgenie

Planungsgenies sind eine spannende Spezies. Sie können dir montags schon sagen, was es am kommenden Samstag Nachmittag schon zu essen gibt.

Sie setzen sich im Vorfeld hin, manche sogar mit Vertretern der Familie oder individuellen Lebensgemeinschaft, erstellen einen kompletten Mahlzeitenplan für die kommende Woche, basteln sich daraus ihren Einkaufszettel, kaufen nur das ein, was sie dafür brauchen – und folgen ihrem Plan nach Punkt und Komma. Unerschütterlich!

Eindeutiger Vorteil: Zeitersparnis

Da lässt sich eindeutig Zeit sparen, sowohl für Grübelagen über das Essen unter der Woche als auch für mannigfaltige Einkäufe…

Übrigens hat die beste Ulle mal einen Mahlzeitenplan für LCHF.de zum kostenlosen Download gebastelt und ich hab hier auch einen ergänzt. Das könnt ihr ja mal ausprobieren, wenn ihr wollt. Ein Klick aufs Bild führt zur Seite mit den kostenlosen Vorlagen.

Weiterer Vorteil: Für Anfänger ist das Vorausplanen durchaus wertvoll!

Ja, ich glaube, LCHF Anfänger tun sehr gut daran, sich vor Beginn der Ernährungsumstellung umfassend mit dem Thema Essen auseinanderzusetzen. Denn LCHF ist schon in diversen Punkten anders als andere Ernährungsformen!

Daher empfehle ich Anfängern: Setzt euch im Vorfeld damit auseinander…

Wenn das erledigt ist, würde ich die ersten Wochen tatsächlich gut vorplanen und mich für alles wappnen. Gute Inspirationen gibt es auf LCHF.de von lovely Frau Yu – sie hat zahllose Wochenpläne mit köstlichstem LCHF zusammengestellt: Frau Yus Tellerspione

Der Hunger wandelt sich nämlich. Ist er bei vielen Mischköstlern nämlich heranschleichend, kann er sich bei LCHF ganz anders verhalten! Da biste satt und satt und immer noch satt, und dann *schnock*: „GIB MIR SOFORT ESSEN! JETZT! ICH VERRECKE!“ Also bei mir jedenfalls… *rolleyes*

Ist man in so einer Situation nicht routiniert und hat nichts Gescheites zum Essen sofort griffbereit an Deck… nun, kann man sich ja denken, das kann fies ins Auge gehen!

Nachteil: Wenig spontan, wenig bedarfsorieniert

Woher soll ich z.B. samstags wissen, was ich am Freitag drauf essen möchte? Ganz schwierig, denn ich achte sehr darauf, dass ich mindestens einmal am Tag das esse (im Rahmen der Möglichkeiten von LCHF), worauf ich wirklich Hunger habe. Sonst werde ich nörgelig, knatschig – und fange im schlimmsten Fall an, unzufrieden zu grasen.

Exkurs – was ist denn „grasen“ schon wieder?

„Grasen“ ist mein Ausdruck dafür, wenn ich immer weiter nach DEM Leckeren suche, weil ich nicht zufrieden bin. Besonders anfällig dafür bin ich übrigens bei starkem Schnupfen! Wenn gar nichts mehr nach irgendwas schmeckt…

Freestyler

Und da wären wir dann schon bei der Bezeichnung, unter der ich mich einsortieren würde. Ich bin „Freestyler“ was die Mahlzeitengestaltung angeht! Das hat ebenfalls diverse Vor- und Nachteile.

Vorteil: Bedürfniserfüllung

Ich kann meinem Bedürfnis nachgehen, einmal am Tag das Essen meiner Wahl zu bekommen. Zum Glück kommt mein Wunsch schon im Laufe des Tages in meinem Kleinhirn an – ich kann mir daher entspannt etwas organisieren.

Bekomme ich, was ich haben möchte, kann ich besser an meinem Ziel bzw. Plan bleiben!

Vorteil: Weniger Gefahr im Kühlschrank

Was nicht im Kühlschrank oder den Vorräten rumlungert, kann mich nicht verführen! Und bei mir gilt: Je mehr vorhanden ist, desto potenzierter die Verführungskraft. Sehr gefährlich für mich! So ein klitzekleines Extrastück Käse geht doch immer, oder? Und da ist es mir schnurz, ob ich kurz zuvor opulent gespeist habe.

Ich käm zum Glück nicht spontan auf die Idee, auf die Schnelle was zu organisieren… Hallooooo, ich lebe auf dem platten Land – das bringt nicht nur weitere Entfernung mit sich, sondern auch deutlich früher hochgeklappte Bürgersteige!

Vorteil: Hoch lebe die Einfachheit

Dass ich nicht großartig vorplane, hilft mir, meine Mahlzeiten ganz schlicht zu halten. Ich bin richtig genügsam, brauche nicht viel Abwechslung. Stück Fleisch oder Fisch oder Ei, manchmal schnöde, aber qualitativ hochwertige Würstchen, bisschen Salat und Rohkost, Vinaigrette – fertig. Das Schlichte liegt allerdings nicht allen, in dem Fall würde ich wohl wahrscheinlich auch vorplanen…

Schlichte Mahlzeiten sind eher unaufregend und weniger spannend. Damit gelingt es mir, wirklich nur das Notwendige zu essen. Meistens. Seufz.

Je mehr ich über ausgeklügelte Geschmacksexplosionen allein nur NACHDENKE, desto mehr Hunger bekomme ich – und esse dann entsprechend…

Nachteil: Es kostet Zeit!

Ich gehe 3-4 Mal pro Woche einkaufen. Tsja, eindeutig ein Nachteil. Das funktioniert aber dennoch gut bei mir, weil ich unter der Woche automatisch an mehreren Geschäften vorbei komme. Ich muss nicht extra dorthin fahren. Gut, außer samstags vielleicht.

Da ich nur wenig einkaufe, schaffe ich es zügig durch die Läden. Ich konzentriere mich auf das, was ich unbedingt brauche, den Rest ignoriere ich, seh ich gar nicht. Quasi im Tiefflug durch den Laden – Rekord liegt bei 3:41 Minuten, inklusive bezahlen.

Und doch: Muss man erst einmal machen. 3-4 Mal pro Woche.

Nachteil: Komm bloß nicht spontan bei mir vorbei

Du wirst wenig angeboten bekommen, das sag ich dir aber. Nicht aus Unhöflichkeit, da ist schlicht nix Spannendes vorhanden!

Eine Freundin meiner Tochter hat mal gesagt: „Ich kenne keinen Kühlschrank, der kulinarisch frustrierender ist als eurer!“ Pah, Mischköstler!

Aber naja, wenn du mich besuchen kämst, würdest du ja mich treffen wollen, nicht meinen Kühlschrank. Nicht wahr? <3

Was ich aber IMMER da hab

Es gibt Lebensmittel, die hab ich eigentlich immer da. Ansonsten kann Panik aufwallen, so gewöhnt bin ich daran. Das sind Eier und Butter. Und schon könnte ich dir zumindest ein gescheites Rührei machen. <3

Und natürlich Standards wie zahllose Gewürze, Olivenöl, Kaffee, Tee, Sprudel, Essig, Senf… Ihr wisst schon.

Karten auf den Tisch!

Wie ist das bei dir? Hast du dir darüber überhaupt schon mal Gedanken gemacht?

Annika von LCHFplus (Seitenblick an Steinwand)

Annika Rask (die Autorin), Sudda (die Bloggerin), Annika Brettfeld-Rask (die Betreiberin dieser Seite) – alles ich.

Seit 2009 lebe ich LCHF. Zunächst „nur“ als Ernährung, nach und nach wurde es immer mehr zu einer wesentlichen Facette meines Lebens.

Seit 2015 bin ich stolze Besitzerin dieser Webseite, wofür ich ihrer Begründerin Nicole Wirth unendlich dankbar bin.

Du möchstest persönlich etwas loswerden oder haben eine Frage? Schreib mich einfach über das Kontaktfeld an.

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