Eine richtig gesetzte Belohnung ist als Motivation sinnvoll, unter anderem oder gerade beim Abnehmen. Warum sollte ich mich nicht belohnen, wenn ich gewisse selbst gesteckte Ziele erreicht habe – an Stellen, wo es richtig erscheint?
Nein, ich rede nicht von einer Belohnung durch eine ANDERE Person. Ich rede von einer Belohnung, die ich mir SELBST verehre bzw. gönne – für etwas, was ich erreicht habe, als Motivation beim Abnehmen.
Mir selbst etwas Gutes zu tun, war nämlich etwas, was vor meiner Abnahme mit LCHF so gut wie nie stattfand. Mein Alltag hatte mich total im Griff: Arbeiten gehen, Haus und Garten und Hund. Dazu zwei Kinder und mein Mann. Alles drehte sich darum, aber nicht mehr um mich. Ich war sehr gut darin, andere aufzumuntern und mal mit etwas Nettem zu überraschen oder zu belohnen, vergaß mich dabei aber vollständig.
Das war nicht gut für meine Seele und musste sich ändern!
Mein LCHF war anfänglich aus diversen Gründen sehr strikt, wie man hier nachlesen kann: Ich musste härter durchgreifen. Ich wollte unter anderem meinem bisherigen Muster, mich mit Nahrung zu „belohnen“ gründlich den Riegel vorschieben. Daher war mich selbst anders, also sinnvoll zu belohnen EIN wesentlicher Schritt auf dem Weg. Mich auch an anderen Stellen selbst mehr in meinen Mittelpunkt zu rücken und auch einmal NEIN zu sagen, war ein anderer – darüber werde ich aber ein anderes Mal schreiben.
Meine Schatztruhe: Hort der Belohnung beim Abnehmen
Auf die Idee, mir eine Schatztruhe anzulegen, brachte mich eine Blogleserin, als ich einmal über das Thema Belohnung als Motivation in meinem Sudda-Blog schrieb. Die Idee fand ich toll, denn sofort fiel mir ein, dass ich wirklich etwas besitze, was einer kleinen Schatztruhe recht nahe kommt – nämlich die kleine Holzkiste meiner Urgroßmutter Aenne, in der sie zeitlebens ihre privatesten Dinge aufbewahrt hatte.
Auf dem Foto lässt sich leicht erkennen, dass die Truhe schon einiges mitgemacht und erlebt hat. Passender geht es kaum. <3
Foto: Annika RaskNein, natürlich muss die Schatztruhe für Belohnungen nicht direkt eine echte Truhe sein. Eigentlich reicht dazu schon eine Schublade, ein Karton oder vielleicht ein Notizbuch, in dem man sich passende Ideen notiert. Auch das sind Schatztruhen!
Der Vorteil der Schatztruhe
- In der Truhe kann ich nach und nach Belohnungen sammeln. Wann immer mir etwas Passendes in die Hände fällt, kann ich es (sofern es von der Größe her passt natürlich), darin verwahren.
- Wenn ich eine Belohnung verdient habe, wähle ich meistens spontan aus, was ich am liebsten aus der Truhe haben möchte. Das ist jedesmal ein ganz großer Augenblick.
- Wenn die Motivation mal wieder schlechte Laune hat, kann ich vorsichtig den Deckel öffnen und nachsehen, was darin ruht und mich wie ein kleines Kind auf den Moment freuen, wenn ich wieder etwas entnehmen kann. Die Vorfreude erhellt meine Durchhaltelaune umgehend!
Ideen zur Füllung der Schatztruhe
Alles, was das Herz begehrt – aber eben auch im eigenen finanziellen Rahmen liegt. Eine Belohnung muss nicht kostspielig sein! Gute Ideen wären vielleicht:
- gutes Buch
- besonders motivierender Spruch – oder: Schreib dir selbst einen Brief
- Kino-, Konzert- oder Theaterbesuch bzw. Ähnliches
- kleines Schmuckstück als Symbol
- Fotoshooting
- CD
- Nachmittag oder Abend mit einem netten Menschen
- Gutschein für eine Massage
- Kleidungsstück, DIE Tasche oder Schuhe
- besonders hübsche Glasperle, eine Muschel oder ein kleiner, glatter Stein
- schönes Notizbuch und/oder ein besonderer Stift, um deine Ideen zu notieren
- ein Nachmittag nur für dich zur freien Verfügung
- Pflegendes wie Körperlotion, Parfüm, eine tolle Crème, Handcreme
Na ja, im Endeffekt weiß jeder selbst am besten, womit er sich gerne belohnen würde. Ab damit in die Schatztruhe!
Natürlich passen nicht alle diese Dinge in die Kiste. Müssen Sie aber auch nicht. Dafür habe ich mir einfach wunderschöne Gutscheine gemalt. Wenn ich mir etwas Teureres gewünscht habe, habe ich den Gutschein dafür mit der Schere in eine realistische Anzahl Puzzlestücke geschnitten. Jedes einzelne Puzzlestück war eine Belohnung – hatte ich mir alle Teile verdient, war es Zeit, mir den Wunsch zu erfüllen.
Tipp: Fang an, dir für solche Belohnungen beizeiten Geld zurückzulegen. Nach und nach immer ein bisschen, wie es gerade passt. Irgendwie müssen Belohnungen, die auf Gutscheinen stehen, ja nun auch finanziert werden.
Womit ich nicht belohnen würde!
Essen! Ob nun bestimmte Nahrungsmittel oder Ausnahmen oder Essen gehen. Für mich wäre das die falsche Botschaft, denn dann mache ich aus etwas Essbarem etwas ganz, ganz Besonderes. Wahrscheinlich wäre es kontraproduktiv, wenn ich weiterhin konsequent am Ball bleiben und Gewicht verlieren möchte.
Was sollte belohnt werden?
Auch das ist sehr individuell. Ich habe mich dabei einfach an die einzelnen Schritte auf meiner Meilensteinliste orientiert, von der ich neulich schrieb: Meilensteine pflastern den stabilen Weg.
Aber es gibt ja noch ganz andere Situationen, die im Zusammenhang mit dem Abnehmen belohnenswert sind. Ganz vorne mit dabei: Wenn man in einer kritischen Situation stark bleiben konnte und eben nicht vom Weg abgekommen ist.
Was mir sehr wichtig dabei war: Belohnungen gab es wirklich nur für etwas Besonderes, nicht ständig und immer für jede Kleinigkeit. Sonst verliert es seinen Zauber.
Vielleicht kannst du ja mit meiner Art, mich zu belohnen, etwas anfangen. Oder es ist mir gelungen, dass du dir selbst eine Strategie dazu ausdenkst, die perfekt zu dir passt.
Was auch immer du wählst oder tust: Sei gut zu dir.
Das hast du dir verdient!

Annika Rask (die Autorin), Sudda (die Bloggerin), Annika Brettfeld-Rask (die Betreiberin dieser Seite) – alles ich.
Seit 2009 lebe ich LCHF. Zunächst „nur“ als Ernährung, nach und nach wurde es immer mehr zu einer wesentlichen Facette meines Lebens. Auf diese Weise gelang es mir über 45 kg abzunehmen, meinen persönlichen Weg von der Couchkartoffel zur leidenschaftlichen Sporttrainerin zu finden, ein Buch über meine Erfahrungen mit LCHF zu veröffentlichen und mich schlussendlich auf selbständige Füße zu stellen.
Seit 2015 bin ich stolze Besitzerin dieser Webseite, wofür ich ihrer Begründerin Nicole Wirth unendlich dankbar bin.
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